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Spinnmilbenbefall der Hanfpflanze

Spinnmilbe:

Die Spinnmilbe gehört zur Gattung der Spinnentiere und ernährt sich vom Saft der Pflanze. Die Spinnmilbe ist circa 0,5 Millimeter groß und kann je nach Wachstumsstadium Färbungen von grün, gelb bis rot annehmen.

Ein Weibchen kann während ihres Lebens (circa 1 Monat) bis zu 200 winzige Eier und sorgt so für enormen Nachwuchs, was diese Milbenart bei Growern sehr gefürchtet macht. Die Tiere leben meistens an der Blattunterseite und zapfen von dort die Pflanze an um sich vom Saft zu ernähren. Bei extremem Befall findet man sie aber auf der gesamten Pflanze, wobei die Erwachsenen Tiere schon mit dem bloßen Auge zu erkennen sind.


Problem identifizieren:

Neben den Sinnmilden die man bei genauem Hinsehen erkennen kann verändert sich aber auch die Pflanze merklich. Die Milbe schädigt durch das Anzapfen die Zellen und Versorgungswege der Pflanze, so dass die Blätter nicht mehr sauber mit Nährstoffen versorgt werden können.Die Folge ist eine gelbliche Verfärbung des Blattes, zuerst nur an einigen Stellen, dann immer Flächendeckender. Am Ende fällt das Blatt ab.

Das ein Spinnmilbenbefall immer mit einem „Gespinst“ einhergeht, also die Milben die Pflanze mit einem leichten Netz einspinnen, ist falsch. Dieses Phänomen sieht man nur bei der gemeinen Spinnmilbe die dem Hobby-Grower beim Indoor Anbau aber eher seltener begegnen dürfte.

Somit sind in regelmäßigen Abständen die Unterseiten der Blätter zu kontrollieren!


Prävention und Gegenmaßnahmen:

Zunächst sollten der Growroom, alle genutzten Geräte und Utensilien sauber gehalten werden – das ist das aller Wichtigste! Weiterhin sollte die Belüftung Insektensicher sein, so dass keine Schädlinge auf diesem Wege in den Grow-Bereich eindringen können.

Ist es aber dennoch zu einem Befall gekommen gilt es schnell zu handeln denn durch die explosionsartige Vermehrung greift der Befall innerhalb kurzer Zeit auf alle Pflanzen über. Es hilft die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen (Achtung: Die sollte je nach Wachstumsphase der Hanfpflanze nicht übertrieben werden da man die Pflanze ebenfalls schädigen kann), da Spinnmilben eher bei trockenem Klima gedeihen. Um die Verbreitung weiter einzudämmen können auf die Topfränder mit Harzlösungen bestrichen werden, so dass die Milben auf diesem Weg die nächste Hanfpflanze nicht erreichen können.

Die vorhandenen Milben können nun auf verschiedene Arten bekämpft werden. So können besonders große Exemplare per Hand eingesammelt werden, was eine sehr nervende und langwierige Arbeit ist bei der man auch gerne mal ein paar übersehen kann.

Danach sollten die Spinnmilben mit einem leichten Wasserstrahl von den Blattunterseiten gewaschen werden. Danach werden die Pflanzen mit einem Plastikbeutel leicht umhüllt was ein sehr feuchtes und tropisches Klima schafft. Wenn es sich nicht gerade um sehr junge Hanfpflanzen handelt überstehen diese die Prozedur, wobei die Spinnmilden allerdings absterben werden.

Eine andere Methode ist das herabsetzen der Temperatur, da die Spinnmilben sterben wenn eine Temperatur von 17 Grad Celsius unterschritten wird. Allerdings gilt es auch hier auf die Pflanzen Rücksicht zu nehmen und es von der Wachstumsphase der Hanfpflanze abhängig zu machen. Gerade sehr junge Pflanzen können hier recht empfindlich reagieren.

Eine etwas schonendere aber nicht hundertprozentige Lösung (da hier oft einige wenige Spinnmilben überleben) ist der Einsatz von Pyrethrum, einem Insektizid aus der Blüte verschiedener Tanacetum-Arten. Die Hauptwirkstoffe dieses Insektizids sind Pyrethrine, Cinerine und Jasmoline. Dieses Mittel ist ein Kontaktgift das die größten Teil der Spinnmilben sofort töten, in der Growbox aber innerhalb weniger Tage biologisch abgebaut ist und somit keine für die Hanfpflanzen schädlichen Rückstände bleiben.

Eine komplett biologische Kampfansage gegen die Spinnmilbe bietet der Einsatz der Raubmilben (Phytoseiulus persimilis). Diese Raubmilbe ist der natürliche Feind der Sinnmilbe und wird 0,5-1 Millimeter groß. Diese Milbe ist in ausgewachsenem Zustand durch ihre grelle rote Farbe gekennzeichnet, wobei die Jungtiere zunächst von ihrer Beute kaum zu unterscheiden sind. Jede Raubmilbe saugt täglich bis zu 5 Spinnmilben oder bis zu 20 Spinnmilbeneier aus und bekämpft den Befall somit sehr effektiv!

Die optimale Temperatur beim Einsatz von Phytoseiulus persimilis ist 20 Grad da sich die Raubmilbe hier doppelt so schnell entwickelt wie ihre Beute. Außerdem sollte für eine Luftfeuchtigkeit vpn 70-80% gesorgt werden. Alternativ reicht auch die Pflanzen regelmäßig mit Wasser zu besprühen.

In Deutschland kann man diese Milbenart sogar über das Internet bestellen, wobei die Tiere in Paketen auf kleinen Blättern versendet werden. Die Blätter werden dann in den befallenen Pflanzen verteilt.

Beim Outdoor Anbau ist der Befall mit der Spinnmilbe allerdings selten da hier ausreichend natürliche Feinde vorkommen die den Bestand automatisch dezimieren.


Zusammenfassung der Präventions- und Gegenmaßnahmen

Prävention:

  • Besondere Sauberkeit im Growroom und allen verwendeten Geräten
  • Belüftung Insektensicher machen

Gegenmaßnahmen:

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen
  • Topfränder mit einer Harzlösung bestreichen
  • Große Exemplare von Hand einsammeln
  • Blätter vorsichtig mit Wasser abwaschen
  • Herabsetzen der Temperatur auf unter 17 Grad Celsius
  • Einsatz von Pyrethrum
  • Einsatz der Raubmilben (Phytoseiulus persimilis)


Natürlich werden nicht alle Maßnahmen eingesetzt! Wir geben hier lediglich Hinweise welche Möglichkeiten ihr habt um den Befall der Sinnmilbe zu bekämpfen! Welche Variante euch am besten erscheint könnt ihr natürlich für euch entscheiden.