Cannabis Anbau auf Coco-Substrat
Coco ist ein Pflanzensubstrat, das aus den Abfallstoffen der Kokosindustrie gewonnen wird. Es stellte sich heraus, dass die Produktionsreste einen sehr hohen Brennwert haben und sich besonders gut für die Kultivierung von Pflanzen unter künstlichem Licht eignen. Dabei sieht das Substrat aus wie Erde, verfügt aber über komplett andere Eigenschaften. Im Fachgeschäft ist Coco in verschiedenen Varianten zu haben:
- Gepresste Blöcke
- Flachen Platten
- Kleine Tabs (direkt für den Topf)
- Lose Fertigmischung
Die größeren Blöcke und Platten müssen vor der Verwendung in Wasser eingelegt und zum aufquellen gebracht werden. Das lose Substrat ist nach kurzem durchspülen bereit für die Nutzung.
Im Folgenden werden wir die Vor- und Nachteile von Coco im Cannabis-Anbau erläutern und herausarbeiten, in welchen Fällen sich der Anbau auf diesem Medium eignet.
Vorteile
Grundsätzlich kombiniert Coco die positiven Eigenschaften von normaler Erde mit denen einer Hydrokultur. Das bedeutet, dass es wie Erde verwendet werden kann, dabei aber sehr steril ist und kaum Mikroorganismen enthält. Zudem ist Coco ein sehr guter Wasserspeicher, gleichzeitig jedoch, dank seiner Faserstruktur, sehr luftig. Es kann auch automatisiert gegossen werden, auch wenn es noch nass ist, da das überschüssige Wasser dank der Faserstruktur ablaufen kann. Dabei ist jedoch immer darauf zu achten, dass die Wurzelspitzen nicht im Wasser stehen, da es sonst zu Fäule kommen kann.
Ein weiterer sehr großer Vorteil ist die Wiederverwendbarkeit von Coco-Substrat. Nach der Ernte wird das Substrat mit speziellen Enzymen behandelt, um auf diese Weise die Reste der vorherigen Cannabis Pflanze abzubauen. Danach ist es für eine neue Kultivierung bereit.
Nachteile
Bei den Vorteilen dieses Substrats gibt es jedoch auch einige Nachteile, die sich besonders im Umgang und der Pflege der Hanfpflanzen bemerkbar machen. Da Coco keine eigenen Mikroorganismen enthält, diese aber benötigt werden damit die Hanfpflanze die Nährstoffe für sich nutzbar machen kann, muss dem Gießwasser ein spezieller Dünger beigefügt werden.
Weiterhin sollten die Pflanzen alle 3-4 Wochen mit klarem Wasser durchgespült werden, um die Versalzung des Substrats zu verhindern. Ist der Salzgehalt zu hoch kann die Hanfpflanze keine Nährstoffe mehr aufnehmen und es kommt zu Vergiftungserscheinungen (Faustformel: Durchspülen des Bodens mit dem doppelten Topfvolumen).
Anwendungsbereiche des Coco-Substrats
Durch die Möglichkeit der automatisierten Wasserzufuhr eignet sich Coco besonders für größere Anlagen in denen gleich viele Pflanzen betreut werden. Gleichzeitig baut man die Pflanzen in einem fixen Topf an und kommt dadurch ohne sperrige hydrophonische Systeme aus, wodurch diese Art des Anbaus auch für Grower mit nur mittelmäßigem Platz in Frage kommt.
Allerdings ist Coco ein nicht sehr pflegeleichtes Medium und benötigt in jeder Wachstumsphase bestimmte EC- und PH-Werte:
Phase | Werte-Intervall | |
---|---|---|
PH-Wert | permanent | 5,2 - 6,5 |
EC-Wert | Stecklinge | 0,3 - 0,6 |
EC-Wert | Jungpflanzen | 1,0 - 1,5 |
EC-Wert | Wachstumsphase | 1,5 - 1,8 |
EC-Wert | Blüte | 1,5 - 1,8 |
Fazit
Coco-Substrat ist ein interessantes und zudem praktisches Anbaumedium, das ein Mittelding zwischen Erde und hydrophonischen Systemen darstellt. Allerdings verzeiht der Anbau mit Coco keine Fehler, ist somit keine Anbaumethode die man Anfängern und Neulingen empfehlen würde. Für alle die bereits mehr Erfahrung beim Anbau von Hanf vorweisen können oder allen denjenigen, die ihren Anbau weitestgehend automatisieren möchten, ist dies eine sehr gute Alternative zu hydrophonischen Systemen.