Blütephase / Produktive Phase
Wenn sich während der Wachstumsphase das Geschlecht bestimmen lässt, hat ganz langsam die Vorblütephase begonnen. Ab diesem Zeitpunkt kann durch Umstellung der Belichtungszeit die Blütephase eingeläutet werden. Leitet man die Blüte zu früh ein kann es zu Deformierungen der Pflanze oder zu Zwitterbildungen kommen. Besonders mit der Ausbildung von Zwittern reagiert die Hanfpflanze auf den Umstand, dass sie sich nun besonders schnell vermehren muss und keine Zeit hat das Geschlecht auszuprägen (so wird es ihr durch eine frühzeitige Lichtumstellung simuliert). Grundsätzlich gilt es daher die Vorblütephase abzuwarten und die männlichen Cannabispflanzen auszusortieren um eine Bestäubung zu vermeiden.
Belichtungsdauer und Lichtspektrum
Eingeleitet wird die Blütephase durch eine Umstellung der Belichtungszeit von 18 Stunden Licht auf eine 12/12 Belichtung. Mit der Verkürzung der Belichtungszeit wird das kürzer werden der Tage im Herbst (in der Regel August bis Oktober) simuliert, wodurch man der Hanfpflanze das Signal sendet das sie sich nun bald vermehren und dafür Blüten ausbilden muss. Dieser neue Rhythmus von 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit ist bis zur Ernte strikt einzuhalten und sollte nicht mehr verändert werden.
Da sich in der Natur zu diesem Zeitpunkt auch das Lichtspektrum in den roten Bereich verschiebt, sollte dies auch beim Indoor Anbau simuliert werden. Dazu sollte während dieser Phase auf LEDs oder die klassischen Natriumdampflampen gesetzt werden (weitere Informationen zur Beleuchtung).
Auch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sollten in der Blütephase angepasst werden um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die meisten Hanfsorten mögen es wenn in dieser Phase die Temperatur während der Lichtphase erhöht und während der Dunkelphase gesenkt wird. Dies simuliert ebenfalls den Spätsommer und ist neben dem Licht ein weiterer Impuls der die Hanfpflanze zur Blütenbildung animiert. Als optimal werden für die meisten Hanfsorten ein Intervall von 24-28°C bei Tag und eine Temperatur von circa 18°C bei Dunkelheit angesehen.
Da die Cannabispflanzen inzwischen sehr dicht stehen sollte die Luftfeuchtigkeit etwas gesenkt werden, da es sonst zu Schimmel kommen kann. Zu empfehlen ist eine Luftfeuchtigkeit von circa 50-60%.
In der folgenden Tabelle sind alle wichtigen Daten für die Wachstums- und Blütephase übersichtlich aufgelistet:
Phase | Belichtungszeit [h] | Lichtspektrum | Temperatur [°C] |
Luftfeuchtigkeit [%] |
Wichtige Nährstoffe |
---|---|---|---|---|---|
Wachstumsphase | 18 (Tag) / 6 (Nacht) | blau / weiß | 22-26 (Tag) / 16 (Nacht) | 60-75 | Stickstoff |
Blütephase |
12 (Tag) / 12 (Nacht) | rot | 24-28 (Tag) / 18 (Nacht) | 50-60 | Phosphor, Kalium |
Der Verlauf der Blütephase
Während der Blütephase konzentriert sich die Pflanze vorwiegend auf die Blütenbildung. In den ersten 1-2 Wochen nach der Lichtumstellung sind bereits die ersten Blütenansätze zu erkennen, wobei die gesamte Blütezeit je nach Sorte zwischen 5-10 Wochen dauern kann.
Während dieser Phase benötigt die Cannabispflanze besonders viel Wasser und Nährstoffe damit die Blüten auch besonders üppig werden können. Wichtig ist auch in dieser Phase die Pflanze nicht zu ertränken, sondern ihr immer nur so viel zuzuführen wie sie auch aufnehmen kann. Ansonsten ist in dieser Phase die Gefahr der Schimmelbildung im Wurzelbereich sehr hoch!
Das Wasser kann mit speziellen Zusätzen angereichert werden, die der Hanfpflanze die Nährstoffe zuführen, die sie für eine ausgeprägte Blütenbildung benötigt. So werden optimale Ergebnisse durch das Zuführen von
- Phosphor
- Kalium
- Hormonen
erreicht, die Stickstoffzufuhr dafür aber deutlich zurückgefahren. Besonders Anfänger neigen dazu es zu gut mit ihren Pflanzen zu meinen. Die Folge ist eine zu hohe Dosierung und ein übersäuern des Bodens. Dies kann im Extremfall dazu führen, dass die Hanfpflanze kein Wasser und keine Nährstoffe mehr über die Wurzeln aufnehmen kann. Um das Leben der Pflanze zu retten hilft in diesem Fall nur die Anreicherung der Erde mit Kalk.
Allerdings sollte man es soweit erst gar nicht kommen lassen und die folgende Faustregel befolgen:
„Immer 1/3 weniger düngen als auf der Verpackungsbeilage empfohlen wird.“
Es ist immer leichter etwas Nachzündungen als wenn man den Boden komplett übersäuert hat. Wichtig ist es die Pflanzen stets zu beobachten, um eventuelle Mangelerscheinungen festzustellen auf die man durch Nachdüngen reagieren muss.
Läuft alles gut sollte die Blütephase nach 5-10 Wochen abgeschlossen sein, wobei es nun den richtigen Erntezeitpunkt abzupassen gilt.
Zum Schluss die wichtigsten Fakten der Blütephase im Überblick:
- Umstellung des Lichts auf 12/12
- Lichtspektrum durch Nutzung von Natriumdampflampen oder LEDs in den roten Bereich verschieben
- Erhöhung der Temperatur auf 24-28°C bei Tag und 18°C bei Nacht
- Senkung der Luftfeuchtigkeit auf 50-60%
- Vorsichtiges Düngen durch Zuführung von Phosphor, Kalium, Hormonen (optional)
- Reduzierung der Stickstoffzufuhr